Bezzola Flurina


Flurina

Bezzola

Jugendarbeiterin / Coiffeuse / Skilehrerin

1986

Pontresina

ledig

SP / Vorstand SP Oberengadin / Bergell

Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst.

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Ich liebe es, in verschieden Umfeldern zu Hause zu sein. Die verschiedenen Blickwinkel erweitern meinen Horizont. Als Coiffeuse, Soziologiestudentin, Engadinerin, urbane Hipsterin, Kirchenmitarbeiterin, Rätoromanin, linke Emanze, traditionelle Bräuche Liebhaberin, Snowboarderin, Klimaaktivistin, Gutmensch, Optimistin, Tochter, Schwester, Freundin und Menschenliebhaberin bewege ich mich in den verschiedensten Umfeldern.

Im Jahr 2007 wollte ich noch parteilos sein, das Gezanke zwischen den Parteien lehnte ich ab. Ich durfte in jenem Jahr an der Jugendsession teilnehmen und hörte engagierten Juso-Aktivistinnen zu und musste zugeben, «die sprechen mir aus dem Herzen!» Ich wollte was verändern und nicht nur über die Politik schimpfen

Ich möchte mich für bessere Rahmenbedingungen für Lernende engagieren, zum Beispiel mich für sechs Wochen Ferien in der Lehre einsetzen, für vermehrte finanzielle Unterstützung durch den Kanton bei beruflichen Weiterbildungen, die Förderung von genossenschaftlichem Wohnen unterstützen und die Integration von sozial Benachteiligen fördern.

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
Im Jahr 2007 wollte ich noch parteilos sein, das Gezanke zwischen den Parteien lehnte ich ab. Ich durfte in jenem Jahr an der Jugendsession teilnehmen und hörte engagierten Juso-Aktivistinnen zu und musste zugeben, «die sprechen mir aus dem Herzen!» Ich wollte was verändern und nicht nur über die Politik schimpfen.

Was möchten Sie als Gewählte bewegen?
Ich möchte mich für bessere Rahmenbedingungen für Lernende engagieren, zum Beispiel mich für sechs Wochen Ferien in der Lehre einsetzen, für vermehrte finanzielle Unterstützung durch den Kanton bei beruflichen Weiterbildungen, die Förderung von genossenschaftlichem Wohnen unterstützen und die Integration von sozial Benachteiligen fördern.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?

Bildung: Als dezentraler Ort muss Graubünden in innovative Bildungssysteme investieren. Erfahrungen aus dem Homeschooling müssen für dezentrale Weiterbildungsangebote implementiert werden. Ausserdem braucht es mehr finanzielle Unterstützung für die berufliche Weiterbildung nach der Lehre! Es kann nicht sein, dass z.B. eine Coiffeuse-Weiterbildung teurer ist als die Semestergebühr einer Uni. Investitionen in die berufliche Weiterbildung lohnen sich für die Zukunft. Attraktive Lehrstellen und Jobmöglichkeiten wirken gegen Abwanderung und machen das Engadin und Graubünden als Wohnort attraktiv.

Wohnen: Es gibt im Engadin zu wenig preiswerte Wohnungen für Einheimische. Die öffentliche Hand muss Verantwortung übernehmen und den Wohnungsmarkt nicht einfach den Privaten überlassen. Staatlich unterstütze genossenschaftlicher Wohnungsbau ist ein Muss für die Zukunft des Engadins und sichert auch für unsere Nachkommen preisgünstiges Wohnen. Genossenschaftliches Wohnen zur Kostenmiete (all. Reparaturen und Renovationen sind in der Miete einberechnet) belastet die öffentliche Hand nicht in der Zukunft. Denn Mieten steigen vor allem durch den Verkauf der Objekte. Langfristig geplante genossenschaftliche Wohnprojekte sichern gutes Wohnen für die Zukunft. Wohnen ist ein Grundrecht und gehört in den Service Public!

Klima: Der Klimawandel steht nicht nur vor der Türe, sondern wir sind mittendrin. Unsere Erde und für Graubünden insbesondere unsere Natur und Landschaft ist unser grösstes Potential. Der Grossrat muss sich in allen Bereichen für eine bessere Klimabilanz in Graubünden einsetzen. Dafür braucht es Investitionen in verschiedene Projekte, sowie Anreize zur Reduktion der Emissionen. Ein Tourismusangebot ohne Flugreisen muss dabei fossiert werden. Dafür könnte Graubünden in der Schweiz eine Vorreiterrolle einnehmen. Graubünden soll weiterhin vermehrt in europäische Märkte investieren, anstatt Touristen von Übersee anzulocken, die für die Reise ein Flugzeug brauchen. Projekte neuer Bahnerschliessungen von Graubünden sollen im Auge behalten werden.

Integration und Gleichstellung: Eine verbesserte Integration von Menschen mit einer Beeinträchtigung oder psychischen Erkrankungen in den 1. Arbeitsmarkt wäre wichtig. Flexible Modelle müssen erschaffen werden. Integration von sozial Benachteiligten im sozialen und beruflichen Leben sollte gefördert werden. Echte Möglichkeiten zur Integration von Geflüchteten und Migranten sollten geschaffen werden, zum Beispiel die Schaffung einer Integrations-Vorlehre, wie es in Zürich bereits gibt . Genügend und finanziell unterstützte Kindekrippenplätze in allen Talschaften sollte gefördert werden.

Haben Sie (politische) Vorbilder?
Mahatma Gandhi, SP Co-Präsidentin Mattea Meyer

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Bezahlbare und genügend Kinderkrippenplätze. Die Kita-Initiative ist eines der wichtigsten Anliegen der nahen Zukunft. Pensenreduktionsmöglichkeiten sollte sowohl für Frauen als auch für Männer selbstverständlich werden. Dafür muss es auch in Graubünden ein Umdenken bei den Arbeitgeber*innen geben. Für Führungspersonen bei den Gemeinden und beim Kanton sollte es für dieses Thema obligatorische Weiterbildungen geben. Die Vereinbarung von Familie und Beruf und die Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsplatz, wie die Problematik der

Würden Sie es befürworten, dass generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergriffen werden und wenn ja, von wem?
Ja unbedingt! In der Verantwortung stehen die Gemeinden, der Kanton, der Bund, Firmen, Vereine und die Politik. Nur wenn überall gemeinsam Massnahmen auf allen Ebenen angestrebt werden, können wir griffige nachhaltige Entwicklung fördern.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit könnte dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Dies ist ein Muss, nicht nur für Frauen. Es braucht mehr Teilzeitpensen und Jobsharingsmöglichkeiten in allen Berufsbereichen. Nur so kann eine gerechte Familienplanung nachhaltig Bestand haben. Es sollte ein Recht geben, dass die Arbeitgeber*innen mindestens abklären müssten, ob die Stelle auch als Teilzeitstelle umsetzbar wäre und sie sollten begründen, sofern dies nicht möglich wäre.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich auch ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Ich engagiere mich, indem ich mit meinen Freundinnen und Bekannten über frauenrelevante Anliegen spreche. In der Öffentlichkeit über spezifische Anliegen und Probleme der Frauen zu diskutieren, ist ein Muss. Ausserdem versuche ich auch in der Jugendarbeit die Jugendlichen für das Thema zu sensibilisieren.