Gianera Tamara


Tamara

Gianera

Geschäftsführerin Gewerkschaftsbund GR

1982

Chur

SP / Mitglied Geschäftsleitung

Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
Nein

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Privat: Meine Eltern stammen aus Italien und Bosnien. Die Familie, also die gesamte Verwandtschaft, hat dort einen grossen Stellenwert. So ist es auch bei mir, sie ist das Wichtigste in meinem Leben.

Engagement: Ich war Gleichstellungsbeauftragte des Kantons und engagiere mich jetzt wieder stärker in der Partei, im Frauenstreikkollektiv und bei economiefeministe. Ich bin Mitglied beim Verband der Akademikerinnen, VPOD, WWF, MieterInnenverband und bei der Frauenzentrale.

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:
Mein politisches Engagement begann 2004 mit der Ablehnung der erleichterten Einbürgerung für Ausländer*innen der zweiten Generation. Als Seconda hat es mich sehr getroffen und ich wollte das nicht mehr hinnehmen. Also trat ich der Juso bei. Ich habe die Ethik-Initiative mitinitiiert und Kampagnen geleitet, war Parteisekretärin der SP GR und war an vielen Wahlkämpfen beteiligt. Jetzt will ich einen Schritt weitergehen und kandidiere deshalb für den Grossen Rat.

Was möchten Sie als Gewählte bewegen?
Ich werde für mehr Solidarität, mehr soziale Gerechtigkeit und die Gleichstellung aller Menschen kämpfen und ich will denjenigen eine Stimme geben, die keine haben. Ich will mich dafür einsetzen, dass alle gleichermassen am Wohlstand teilhaben können und niemand abgehängt wird. Jede Person verdient die gleichen Chancen, um ein zufriedenes und selbstbestimmtes Leben führen zu können.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Gleichstellung, bessere Löhne und Arbeitsbedingungen, mehr Mitbestimmung und bessere Lebensbedingungen für Menschen mit Migrationsgeschichte

Haben Sie (politische) Vorbilder?
Nein

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Gleichstellung ist nicht nur, dass alle Menschen unabhängig ihres Geschlechts dieselben Rechte und Pflichten haben und in der Politik angemessen vertreten sind. Es geht auch darum, dass allen derselbe Respekt zusteht, niemand diskriminiert oder abgewertet wird und die Gewalt aufgrund des Geschlechts ein Ende hat. Es braucht ein Bewusstsein dafür, dass die Vorstellungen, die wir von Frau und Mann haben, konstruiert sind. Werden diese Stereotype abgebaut, lösen sich einige Probleme von alleine. Und schliesslich braucht es für die Förderung auch Geld und gesunden Menschenverstand.

Würden Sie es befürworten, dass generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergriffen werden und wenn ja, von wem?
Selbstverständlich müssen mehr Massnahmen ergriffen werden, und zwar von verschiedenen Akteur*innen auf allen Ebenen. Regierung, Parlament, Parteien, Unternehmen, Gewerkschaften, Schulen, jede einzelne Person kann zu mehr Gleichstellung beitragen.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit könnte dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Das finde ich absolut richtig. Viele Arbeitgebende werden darauf zurückgreifen müssen, da ihnen ansonsten hervorragende Talente entwischen.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich auch ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Als damalige Gleichstellungsbeauftragte durfte ich 2017 das Mädchenparlament organisieren, das war fantastisch. Jetzt engagiere ich mich innerhalb der Partei und im Frauenstreikkollektiv für diese Anliegen und in einer Arbeitsgruppe bei economiefeministe.