Schmid Rita


Rita

Schmid

Juristin / Organisationsberaterin

1957

7132 Vals

SP

Haben Sie ein Lebensmotto, wenn ja welches?
«Lösungen suchen, nicht Probleme bewirtschaften»

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation
Gleichstellungsfragen haben mich bereits als Jugendliche beschäftigt. Mit dreissig wurde ich Mitglied der sozialdemokratischen Partei, weil diese die sozial- und wirtschaftspolitischen Fragestellungen ernsthaft mit Gleichstellungsfragen verknüpfte.

Ich war von 1994 bis 2000 Zentralsekretärin von KV Schweiz und war dort für die Gleichstellungs- und Angestelltenpolitik des Verbandes verantwortlich. Diese Funktion hat mich nachhaltig darin bestärkt, mich konsequent für Gleichstellung, gute Arbeitsbedingungen und eine humane Arbeitswelt einzusetzen. Als berufstätige Mutter mit kleinen Kindern hatte ich in den 80iger und 90iger Jahren mit vielen Hürden zu kämpfen. Darum setze ich mich immer noch konsequent für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein. Während 12 Jahren war ich Gemeinderätin in Adliswil.

In welchem Umfeld bewegen Sie sich:
Nach vielen Jahren in Zürich und Umgebung wurde mein Lebensmittelpunkt wieder Vals. Da bin ich aufgewachsen, habe Familie und Freundschaften. Die Kraft der alpinen Landschaft stärkt mich täglich. Und hie und da verbringe ich ein paar Tage in der Stadt – ich bin eine alpinurbane Frau, denn Stadt und Land, Zentrum und Peripherie gehören zusammen.

Was möchten Sie als Gewählte bewegen?
Als Gewählte will ich mich für gute Lebensbedingungen im Berggebiet, für die alpinen Räume in Graubünden einsetzen. Die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen in diesen Regionen sind gross. Wir müssen gemeinsam nach innovativen Lösungen suchen.

Wo sind Ihre Schwerpunkte?
Gesundheitsversorgung in den Regionen, familienergänzende Betreuungsangebote für jung und alt, nachhaltiger und wertschöpfender Tourismus

Haben Sie (politische) Vorbilder?
Alle Pionierinnen, die seit Jahrhunderten für Frauenrechte und eine solidarische Welt gekämpft haben.

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir, um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?
Gleichstellung in Graubünden heisst für mich, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in allen Regionen strukturell gefördert wird. Mit entsprechenden Massnahmen bleiben die Randregionen für junge Familien attraktiv.

Gleichstellung heisst auch, dass in Graubünden die politische Teilhabe der Frauen in den Gemeinden gestärkt werden muss.

Würden Sie es befürworten, dass generell mehr Massnahmen zur Gleichstellung ergriffen werden und wenn ja, von wem?
Es braucht gezielte, regional abgestimmte Massnahmen zur Gleichstellung, die vom Kanton, den politischen Akteur_innen in den Gemeinden, den Frauenorganisationen und Parteien intiiert werden müssen.

Die Nichtsanktionierung von Teilzeitarbeit könnte dazu beitragen, dass familiäre Pflichten zwischen den Geschlechtern weniger einseitig verteilt werden. Wie stehen Sie zu Jobsharing und Teilzeitpensen auch in Führungspositionen?
Jobsharing und Teilzeitpensen für Frauen und Männer bewähren sich auch in Führungspositionen. Das habe ich in meinen Leitungsfunktionen in der Personal- und Organisationsentwicklung in unterschiedlichen Unternehmen selber erfahren und entsprechend gefördert.

Jährlich findet im Grossrat das Mädchenparlament statt. Mentorinnen für Jungpolitikerinnen oder Teilnehmerinnen an überparteilichen Arbeitsgruppen sind stets willkommen. Inwiefern engagieren Sie sich persönlich auch ausserhalb des politischen Amtes für frauenrelevante Anliegen?
Ich stelle mich gerne als Mentorin für das nächste Mädchenparlament zur Verfügung.

Seit vielen Jahren präsidiere ich die Stiftung für Erforschung der Frauenarbeit.