Semadeni Silva

Silva Anita
Semadeni
Nationalrätin, Mittelschullehrerin, Historikerin
1952
Chur (aus Poschiavo)
verheiratet
SP
Nationalrätin bisher

 

In welchem Umfeld bewegen Sie sich?

Familien-, Erwerbs- und/oder ehrenamtliche Tätigkeit?

  • Familie / Kinder: Verheiratet, keine Kinder
  • Berufstätigkeit: Nationalrätin, Verwaltungsrätin Industrielle Betriebe Chur (IBC)

Ehrenamtliche Tätigkeit: Präsidentin Pro Natura (CH) sowie Mitglied Stiftungsversammlung Pro Senectute Graubünden und Stiftung Kloster Müstair

Beschreiben Sie uns Ihren politischen Werdegang – Ihre Motivation:

Schon als Jugendliche bewegte mich die Politik. Meine ersten politischen Erfahrungen habe ich darum in meinem Heimatdorf im konservativen Puschlav gesammelt. Von 1995 bis 1999 durfte ich Graubünden als Nationalrätin in Bern vertreten, 2011 wurde ich wiedergewählt und übe bis heute - und hoffentlich noch für eine weitere Legislatur - das Amt mit Freude aus. Am Herzen liegen mir die Natur, die Landschaft, die Energiewende, soziale Gerechtigkeit, die Gleichstellung, eine ganzheitliche Bildung für alle und die kulturelle Vielfalt der Schweiz. Ich setze mich heute auch ein für die Wahrung der Demokratie und des Rechtsstaats vor dem Populismus und Nationalismus.

Was heisst Gleichstellung für Sie und was brauchen wir um die Gleichstellung in Graubünden zu fördern?

Demokratie ohne Gleichstellung ist für mich undenkbar. Wir haben in den letzten Jahrzehnten zwar viel erreicht. Doch das Ziel ist noch fern. Die Diskriminierung ist subtiler geworden. Der vorherrschende, harte politische Stil behagt Männern besser. Familie und Beruf und erst noch Politik unter einen Hut zu bringen, bleiben Knackpunkte. Die Gleichstellung macht heute die grössten Fortschritte, wenn sich Männer und Frauen die Familienverantwortung teilen können. Es ist erfreulich, dass dies bei jungen Männern öfters der Fall ist. Trotzdem: Wir kämpfen immer noch, für gleichen Lohn und gleiche Aufstiegschancen für Frauen, für mehr Teilzeitjobs für Männer, für mehr Kinderkrippen. Die Gleichstellung ist eine tägliche Herausforderung. Und dies sollte auch in Graubünden, wo Gleichstellungsfragen in der Öffentlichkeit kaum präsent sind, immer wieder aufgezeigt werden. Und auch Bündner Frauen sollen Graubünden in Bern vertreten!